Alternativen (Auszug aus dem Rekurs)
Lesen Sie hier die Rekursreplik vom 22. April 2014 >>
Bild rechts: Alternative zum Erweiterungsbau.
Die locker bebauten barocken Vorstadtgebiete bzw. Ringstrassenzonen sind, wie beschrieben,
sind für die Identität von schweizerischen und europäischen Städten entscheidend.
Zürich besitzt nicht mehr viele Grünräume in der Innenstadt. Städtebaulich korrekte
Alternativen bezüglich Kunsthauserweiterung müssen deshalb davon ausgehen, das Vorgelände
der alten Kantonsschule frei zu halten und als öffentlichen Grünraum zur Verfügung
zu stellen. Einem öffentlich zugänglichen Stadtpark in dieser Lage wird im Zusammenhang
mit einem künftigen dritten Kronenbau (nach ETH und Universität) grosse Bedeutung
zukommen, denn dieser soll angrenzend an das Areal der alten Kantonsschule,
jenseits der Kantonsschulstrasse auf dem Schanzenberg, errichtet werden.
Eine der prinzipiellen Alternativen besteht in der Verdichtung auf der Rückseite des Moserbaus
bei der Einmündung des Hirschengrabens in die Rämistrasse.
Die andere der prinzipiellen Alternativen ist an derselben Stelle der Website zu finden und
besteht in der Nutzung der historischen Schulbauten und der Turnhallen für Zwecke des
Museums. Die alte Kantonsschule, die eigentliche Mutterschule bezüglich Allgemeinbildung
im Kanton Zürich, wurde unbegreiflicherweise in den achtziger Jahren für Unterrichtszwecke
aufgegeben. Die Folgenutzungen haben keinen öffentlichen Charakter, was
für diesen entwicklungsgeschichtlich wichtigen Bau unverständlich ist. Deshalb wurde auf
der oben genannten Website auf die Möglichkeit hingewiesen, die Bührle-Sammlung in
diesen Bau zu integrieren. Der Bau verfügt über einen glasgedeckten Innenhof, grosszügige
Befensterung und bietet die Möglichkeit, Oberlichtsäle einzurichten.
Die Kulturstadt Winterthur hat ihre alte Kantonsschule, aus derselben Bauepoche stammend,
bereits um 1950 erfolgreich in ein Museum umgewidmet. Der Architekt, Leonhard
Zeugheer, war Zeitgenosse von Gustav Albert Wegmann. Beide haben übrigens das Zürcher
Kantonsspital in derselben Epoche des demokratischen Aufbruchs gemeinsam erbaut.
Das durch Umwidmung der Kantonsschule entstandene Museum Oskar Reinhart
liegt am Stadtgarten von Winterthur, ebenfalls in einem Vorgelände ausserhalb der Altstadt.
Die Zürcher Kantonsschule würde sich auf Grund der oben beschriebenen Eigenschaften
übrigens besser für Museumszwecke eignen. Winterthur zeigt mit der neuen
Publikumsnutzung des Gebäudes der ehemaligen Kantonsschule und auch mit der Erhaltung und dem öffentlichen Zugang zum Grünraum, wie mit einem Vorstadtgelände umzugehen
ist.
Das ohnehin für eine neue Nutzung zur Verfügung stehende Schulhaus Wolfbach könnte
ebenfalls Nutzungen des Kunsthauses aufnehmen. Dabei ist anzumerken, dass die
Raumreserve der alten Kantonsschule durch die Aufnahme der Bührle-Sammlung bei
weitem nicht ausgeschöpft wäre.
Der Unwirtlichkeit des Heimplatzes würde mit der Umwidmung der Turnhallen z.B. zu
Eventhallen des Kunsthauses und der Einrichtung eines Kunsthauscafés unter den bestehenden
Grossbäumen in deren Zwischenraum wirkungsvoll begegnet. Die Verkehrsanlage
des Heimplatzes würde dann bergseits in einen mit interessanten Nutzungen angereicherten
Grünraum übergehen. An Stelle eines nicht einzuhaltenden Versprechens einer
bekömmlichen Neugestaltung des Heimplatzes, bietet sich die Gelegenheit, in dem
aus der Epoche der Schanzen stammenden Grünraum einen öffentlichen Stadtpark zu
errichten.
Bild unten: Computer-Animation mit Alternative.